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RANGNICK STRAHLT:

„Dann lassen wir uns das nicht mehr nehmen“

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„Wir können in Bukarest noch einmal einen ganz großen Schritt machen. Wenn wir da gewinnen, da lege ich mich fest, lassen wir uns das nicht mehr nehmen“, prophezeite ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick nach der 10:0-Gala gegen San Marino.


Österreichs Fußball-Nationalmannschaft hat am Donnerstag ein Spiel für die Geschichtsbücher hingelegt. Das 10:0 im Happel-Stadion gegen San Marino war der höchste Sieg der ÖFB-Auswahl überhaupt, Marko Arnautovic avancierte zum neuen Rekordtorschützen – und dennoch war das alles für Ralf Rangnick nur sekundär. „Mich interessiert in erster Linie, dass wir uns für die WM qualifizieren. Daran lassen wir uns messen, damit steht und fällt auch meine Arbeit“, sagte der Teamchef.

„Eher historisch“ wäre laut Rangnick die Fixierung der WM-Teilnahme, „wenn man bedenkt, dass viele meiner Spieler bei der letzten WM mit Österreich vor 28 Jahren noch gar nicht gelebt haben. Und für einige wie Arnautovic (Anm.: 36 Jahre) und Alaba (33) ist es die letzte Chance.“

Bild: APA/GEORG HOCHMUTH

Durch den Kantersieg gegen San Marino habe man „vier Punkte geholt“, so Rangnick. „Und das Unentschieden von Bosnien gegen Zypern hat unsere Situation auch nicht gerade verschlechtert.“ Tatsächlich ist das Ticket für die Endrunde 2026 in den USA, Kanada und Mexiko nach dem fünften Sieg im fünften Spiel dieser Quali zum Greifen nah.

Bei Sieg in Bukarest „lassen wir uns das nicht mehr nehmen“
Österreich liegt bei einem Spiel in der Hinterhand zwei Punkte vor Bosnien-Herzegowina und hat zudem das um neun Treffer bessere Torverhältnis. Bei so einer Ausgangsposition sollte in den letzten Partien am Sonntag in Rumänien und im November auswärts gegen Zypern und daheim gegen Bosnien eigentlich nichts mehr schiefgehen. „Wir können in Bukarest noch einmal einen ganz großen Schritt machen. Wenn wir da gewinnen, da lege ich mich fest, lassen wir uns das nicht mehr nehmen“, prophezeite Rangnick.

Die Rumänen kamen am Donnerstag in einem Test zu einem 2:1-Heimerfolg über die Republik Moldau. „Sie haben praktisch mit einer kompletten B-Elf begonnen. Auf der anderen Seite haben wir, glaube ich, heute auch nicht so viel Körner gelassen“, vermutete Rangnick. Durch Bosniens 2:2 auf Zypern hat Rumänien noch Chancen auf Endrang zwei, der zum Antreten im WM-Play-off berechtigt. „Deshalb müssen wir uns auf ein richtig schwieriges Auswärtsspiel einstellen“, warnte Rangnick. Rumänien sei „eine richtig gute Mannschaft mit Körperlichkeit“.

Der 67-Jährige kündigte an, dass am Sonntag wieder Alexander Schlager statt Patrick Pentz im Tor stehen werde. Hinter dem Einsatz des an Problemen im Fersenbereich laborierenden Christoph Baumgartner stehe weiter ein Fragezeichen. „Es ist um einiges besser geworden, aber wir müssen das Abschlusstraining am Samstag abwarten. Ich hoffe, dass ihm die paar Tage Ruhe so weitergeholfen haben, dass er am Sonntag spielen kann.“

Kleines Manko Chancenauswertung
Auch ohne den Kreativgeist gelang dem ÖFB-Team gegen den Letzten der FIFA-Weltrangliste ein Offensivfeuerwerk. „Alle, die im Stadion waren, hatten viel Spaß. Die Jungs haben 93 Minuten lang mit großer Lust, großer Spielfreude und hoher Intensität gespielt und genau die Dinge umgesetzt, die wir uns vorgenommen haben. Es klingt jetzt fast überheblich, soll es aber nicht sein – das Einzige, was wir hätten besser machen können, war die Chancenauswertung“, erklärte Rangnick.

Immerhin stellte Arnautovic seine Goalgetter-Qualitäten unter Beweis. Mit seinem Viererpack hält er nun bei 45 Länderspieltoren und ließ Toni Polster hinter sich. „Es freut mich für Marko. Er hat zwar im Mannschaftskreis gesagt, dass es ihm gar nicht so viel bedeutet. Heute hat man aber gesehen, dass es ihm schon ein bisschen was bedeutet, und das ist auch völlig okay“, erklärte Rangnick. „Auf der anderen Seite bin froh, dass sich das Thema erledigt hat, und sowohl er als auch wir uns wieder darauf konzentrieren können, dass es darum geht, Spiele zu gewinnen. Da ist es egal, wer die Tore macht.“

Vorbereiter von Arnautovics letztem Tor war Nikolaus Wurmbrand, der wenige Minuten davor gleich bei seinem Nationalteam-Debüt getroffen hatte. „Er hat Elemente in seinem Spiel, die uns guttun. Wenn er mit beiden Beinen auf dem Boden bleibt, sehe ich in ihm einen Spieler, mit dem wir noch viel Freude haben werden“, lobte Rangnick den 19-jährigen Rapidler.

Rangnick lässt Nähte am Freitag entfernen
Der Teamchef gab seinen Spielern am Freitag trainingsfrei. Das Abschlusstraining für die Rumänien-Partie wird am Samstagvormittag noch in Wien absolviert, danach erfolgt der Abflug in Richtung Bukarest. Dort wird Rangnick möglicherweise wie schon in den vergangenen Tagen teilweise auf einem orthopädischen Knieroller unterwegs sein, um sein lädiertes rechtes Sprunggelenk zu schonen. Nach den jüngsten, in Bayern durchgeführten Eingriffen werden die Nähte am Freitag entfernt. „Ich gehe davon aus, dass sich das Thema Keim erledigt hat. Im Moment fühlt es sich einmal ganz gut an“, erzählte der Nationaltrainer.


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